Die Lernangebote nach dem Konzept von „Einstieg Deutsch“ bieten eine erste Sprachförderung auf elementarem Niveau.
Vorrangig werden Sprechfähigkeit und Hörverstehen trainiert. Die Lerninhalte orientieren sich an den unmittelbaren und wichtigsten Alltagsbelangen, die Geflüchtete für ihre Erstorientierung benötigen.
Es handelt sich um ein Blended-Learning-Angebot, das klassischen Präsenzunterricht mit begleitetem Online-Lernen verzahnt. Zur Verfügung stehen dafür beispielsweise die vom Deutschen Volkshochschul-Verband entwickelten Lernmedien, wie der A1-Deutschkurs, das Lernportal „ich-will-deutsch-lernen.de“ (www.iwdl.de) und die Sprachlern-App „Einstieg Deutsch“. Alle drei Lernmedien wenden sich an Deutschlernende ohne Vorkenntnisse. Der Lernbereich A1+ABC auf “ich-will-deutsch-lernen.de” bietet zusätzlich eine Vielzahl an Übungen, die das Lesen- und Schreibenlernen in der Zweitsprache Deutsch unterstützen. Es können auch vergleichbare Lernmedien genutzt werden.
Die Lernangebote bestehen aus drei Komponenten:
- Deutschunterricht (verpflichtend)
- Vertiefendes Lernen (verpflichtend)
- Exkursionen (optional)
Der Deutschunterricht wird von qualifizierten Lehrkräften durchgeführt. Er umfasst 60 bis 200 Unterrichtsstunden (für Menschen ohne Schriftsprachenkenntnisse 200-300 Unterrichtsstunden) zu 6 bis 10 alltagsnahen Themen. Jedes Thema wird auf einfachstem Niveau eingeführt und ermöglicht so ein Einsteigen in den Kurs zu einem beliebigen Zeitpunkt.
In den Phasen Vertiefenden Lernens üben die Teilnehmer selbstständig den zuvor vermittelten Unterrichtsstoff – unterstützt werden sie dabei von geschulten ehrenamtlichen Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern. Diese Phase umfasst 30-100 Unterrichtsstunden.
Als dritte Komponenten ergänzen Exkursionen das Lernkonzept; sie dienen dazu, Unterrichtsinhalte in der Praxis einzuüben und die Orientierung im Alltag zu verbessern.
Zielgruppe: Das Lernangebot richtet sich an Geflüchtete ab 16 Jahren, die noch keinen Platz in einem Integrationskurs haben, vorrangig an Menschen aus Ländern mit guter Bleibeperspektive (derzeit: Eritrea, Iran, Irak, Syrien und Somalia). Darüber hinaus dürfen auch Geflüchtete mit unklarer Bleibeperspektive teilnehmen.
Um vermehrt geflüchteten Frauen die Teilnahme ermöglichen zu können, kann bei Bedarf eine Kinderbetreuung angeboten werden.